Nur differenziertes Schulwesen ermöglicht Individuelle Förderung

  • Differenziertes Schulwesen ist Grundvoraussetzung für individuelle Förderung der Schüler
  • Hochwertige und differenzierte Ausbildung der Lehrkräfte entscheidend für erfolgreiche Bildung
  • Die Scharniere der Übergänge in weiterführende Schulen noch besser warten

Fulda, 04.06.2016.

„Individuelle Förderung“ war das zentrale Thema der jüngsten Mitgliederversammlung der Bundesinitiative Differenziertes Schulwesen #3xMEHR im Fuldaer Kongresszentrum.

Wie durch ein Röntgengerät betrachtete Key Note Speaker Professor David-S. Di Fuccia, Universität Kassel, die Chancen und Grenzen der „Individuellen Förderung“ und die Bedeutung der Schulformen. Di Fuccia ist Experte in Diagnostik in alltäglichen Lehr-/Lernsituationen in Schule und Hochschule. Er entwickelt kontextorientierte Unterrichtseinheiten und implementiert innovative Unterrichtskonzepte.
Für eine gelungene individuelle Förderung ist eine eingehende Diagnostik entscheidend, wobei dem Aspekt des Vorwissens viel zu selten Beachtung geschenkt wird. Diagnostizieren stellt hohe professionelle Anforderung an die Lehrkräfte. Fazit der Teilnehmer nach intensiv geführten Diskussionen: Hochwertige Lehrerausbildung muss fachdifferenzierte und schulformbezogene Diagnostik beinhalten. Erst nach einer durchgeführten Diagnostik kann die Lehrkraft die richtige Diagnose für eine zielführende individuelle Förderung eines Schülers stellen. Dabei kann individuelle Förderung zum einen nach einem egalisierenden Verständnis darauf abzielen, die Unterschiede in einer Schülergruppe zu verringern, zum anderen nach individualisierendem Verständnis zum Ziel haben, jedem Schüler optimale Möglichkeiten zur Weiterentwicklung zu geben.

Ingrid Ritt, Vorsitzende der Bundesinitiative bilanziert: „Individuelle Förderung darf nicht egalisierend verstanden werden! Damit individuelle Förderung für unsere Kinder und Jugendlichen umfassend greifen kann, müssen die Scharniere der Übergänge in weiterführende Schulen und in das berufliche Bildungswesen noch besser gewartet und ständig beobachtet werden.“

Professor Di Fuccia machte in seinen Ausführungen deutlich, dass für richtig verstandene und ernst gemeinte individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern ein differenziertes Schulwesen die Grundvoraussetzung ist. Je homogener die Lerngruppe, desto eher ist individuelle Förderung möglich. Diese Vielfalt des Bildungsangebotes führt zu mehr Chancen. Genau das ist das Anliegen unserer Initiative. #differenziertesschulwesen #3xmehr

Ingrid Ritt
Bundesvorsitzende